Der offizielle Briefstil

(Schimmerbuch Kap.27, 28)

1.) Brief an einen Alten Herrn

Auf den Briefumschlag kommt - wie gewöhnlich - nach der Anrede mit Herrn/Frau und evtl. vorhandener Titel der Name . Im Brief oben links steht der Briefkopf, Name und Adresse des Absenders, rechts Ort und Datum. Links unter den Briefkopf kommt die Adresse des Empfängers. Es folgt die Anrede:

Meinen herzlichen Gruß zuvor!

Lieber Alter Herr ...,

Anschließend Vortragen des Anliegens, in respektvoller, wenn auch nicht unterwürfiger Form.

Der Brief wird mit der üblichen Floskel

Mit den besten Wünschen,

beendet. Wurde der Brief als offizieller Brief des CC geschrieben, schließen sich die Worte

für den CC der

Normannia

i.A.

an. Danach, wie in anderen offiziellen Briefen auch üblich:

(Unterschrift stets ohne Vornamen, mit Zirkel und evtl. Chargenzeichen)

(Name getippt, immer ohne Vornamen, ohne Zirkel oder gar "Z!" und Chargenzeichen!)

2.) Brief an ein Verhältniscorps

Auf den Umschlag gehört die Adresse in folgender Form:

Einem

wohllöblichen CC

seines lieben Kartells / seiner lieben befreundeten

(Name)

(Adresse)

Unter den Briefkopf wieder die Adresse des betreffenden Corps, wie oben:

Es folgt die Anrede:

Herzlichen Gruß zuvor!

Es gibt kaum ein Anliegen, das nicht mit den Worten

Hiermit gestattet sich unterfertigter CC, einem wohllöblichen CC seines lieben Kartellcorps/seiner lieben befreundeten ... mitzuteilen, daß ...

beginnt. Der Brief ist natürlich bis zum Ende in der dritten Person zu halten! "Unterfertigter CC" wird dabei durchdekliniert.

Der Schluß wird wie in 1.) gehalten, jedoch werden die besten Wünsche

für den weiteren Verlauf des Semesters,

bzw. in den Ferien

für das kommende Semester

ausgedrückt.

3.) Brief an ein anderes Corps

Wie 2.), nur entfällt hier der Zusatz mit der Bezeichnung des Verhältnisses und der Gruß ist nicht mehr zwingend herzlich..

Das im Vorort präsidierende Corps ist nicht nur "wohllöblich", sondern "hochwohllöblich".

 

4.) Brief an den eigenen CC

Wie 2.) (natürlich ohne Bezeichnung eines Verhältnisses), nur lautet der Schluß:

Ein seiner lieben

Normannia

stets treu ergebener

(Unterschrift)

(Name)

5.) Brief an eine andere Verbindung

Wie in 3.), jedoch ist der Gruß hier niemals herzlich - es würde als Anbiederung empfunden werden. Desweiteren redet man die Verbindung auch nicht, wie unter Corps üblich, über ihren Convent an, sondern direkt:

Einer

verehrlichen Burschen-/Landsmannschaft

(Name)

Adresse

Diese Anrede wird auch im Brief beibehalten.

6.) Schreiben zur Austragung von persönlichen Contrahagen/pp-Suiten

Schreiben dieser Art sind verständlicherweise weniger herzlich als knapp und förmlich zu halten. Die Adresse lautet auch hier

Einem

wohllöblichen CC der

(Name)

(Adresse)

Angeredet wird das Corps auch mit

"wohllöblicher CC der ..."

Der Gruß zuvor ist verständlicherweise nicht mehr herzlich. Wichtig ist, die pp-Suite

zur Wahrung des konservativen Prinzips

anzutragen, um ihr so einen Duellcharakter abzusprechen. Daraus ergibt sich folgender Text:

Gruß zuvor!

Unterfertigter CC erlaubt sich, einem wohllöblichen CC der ... zur Wahrung des konservativen Prinzips drei Glieder ppS anzutragen.

Mit den besten Wünschen,

für den CC der

Normannia

(Unterschrift)

(Name)

Entsprechendes gilt für die Antragung einer persönlichen Contrahage.

Der Text im - nur bei ppSuiten üblichen - Telegramm ist jeweils der gleiche. Der Brief muß spätestens 24h nach Absendung des Telegramms per Einschreiben oder Boten abgesendet werden.

7.) Allgemeines

a) Es ist zwar fast allgemein üblich, aber inkonsequent, ein Schreiben in der ersten Person mit "unseren/meinen Gruß zuvor" zu beginnen, und dann in der dritten Person mit "unterfertigter" fortzufahren.

b) Die Abkürzung "uCC" für "unterfertigter CC" ist zwar nicht gerade verpönt, trägt jedoch weniger zur der Ästhetik des Schreibens bei als zu dessen Unverständlichkeit.