Dieser kleine "Führer" soll als Hilfestellung für den jungen Corpsbruder dienen. Die hier genannten Punkte haben sich in der Vergangenheit sehr bewährt. Es ist die Aufgabe des Seniors und des FM, diese Punkte zu lehren und zu kontrollieren. Hält man sie ein, gewähren sie einen reibungslosen Ablauf und geben Sicherheit in vielerlei Lagen.
Adolf Freiherr v. Knigge (1752-1796), dt. Schriftsteller, Jurastudium in Göttingen; bekannt v.a. durch die aus dem Geist der Aufklärung entstandene Sammlung parktischer, z.T. pedantischer Lebensregeln ("Über den Umgang mit Menschen"). Verfaßte auch zeitkritische Romane, Satiren, moralische und politische Schriften.
Das Protokoll wurde während des Wiener Kongresses auf Anregung von Fürst Metternich von Europas Diplomaten entworfen. Es regelt auch heute noch öffentliches Auftreten und Agieren.
Der Handkuss ist ein übliches Mittel, Damen zu begrüssen. Hierbei achte man erstens auf die Örtlichkeiten (nicht unter freiem Himmel, usw.) und zweitens darauf, die Hand der Dame nicht mit dem Mund zu berühren. Wenn eine Dame in einer Runde oder Gesellschaft mit einem Handkuss begrüsst wird, müssen alle anderen anwesenden Damen auf dieselbe Weise begrüsst werden. Die Hand wird dabei nicht zum Mund, sondern der Mund zur Hand geführt.
Die Chargierten haben nicht nur die Sauberkeit und Pflege von Kleidung und Schuhen, sonderen auch die der Corpsabzeichen zu kontrollieren.
Bei offiziellen Veranstaltungen ist Vollcoleur zu tragen. Die Mütze wird normalerweise bei jeder Begrüßung, während des Essens, bei feierlichen oder traurigen Veranstaltungen, bei Tanzveranstaltungen sowie auf der Toilette abgenommen.
Beim Tragen von Coleur in der Öffentlichkeit hat der Corpsstudent besonders auf korrektes Auftreten zu achten. Das schließt übermäßig lautes Auftreten ebenso ein wie das Nichtüberqueren der Straße bei roter Ampel.
Aschenbecher werden nur für Asche und niemals für Papierhüllen (Zuckerwürfel, Strohhalme) oder Zellophanpapier (Zigarettenschachtel) benutzt.
Kartoffeln oder Knödel werden trotz entgegenlautenter Behauptungen immer noch nicht geschnitten.
Alles was nur mit der Gabel zu essen ist (z.B. Hackfleisch, Nudelauflauf, etc.), wird auch nur mit dieser gegessen.
Schlürfen und Aufstoßen sind hierzulande nicht mehr Ausdruck von Wohlbefinden.
Zahnstocher sind zwar weitverbreit, widersprechen aber jeder Form von Stil.
Servietten, soweit vorhanden, sind nicht nur als "Fangnetz", sondern auch zum Abtrocknen des Mundes zu gebrauchen.
Ellenbogen haben nichts auf dem Tisch, Hände nichts unter dem Tisch zu suchen.
Treten Damen an den Tisch heran oder wollen diesen verlassen, erheben sich alle am Tisch sitzenden Männer. Der Mann setzt sich unter allen Umständen (es sei denn die Gastgeberin bittet darum) nach der letzten Dame an den Tisch.
Niemals rauchend eine Gaststätte, ein fremdes Büro, ein Theater, eine Wohnung, ein Kino oder eine Küche betreten. Erst wenn der Letzte am Tisch sein Essen beendet hat, darf man - natürlich nicht ohne vorher zu fragen und die allgemeine Zustimmung erhalten zu haben - sich eine Zigarette anzünden.
Während eines (gesetzten) Essens wird ohne Zustimmung des Gastgebers bzw. des Seniors nicht geraucht.
Auf der Straße wird nicht geraucht.